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Die Stadt ist landesweit bekannt für ihr einzigartiges Stadtbild, das historisch durch die intensive Verwendung von dunklem Schiefer geprägt wurde. Dies brachte ihr den Beinamen „Crni Grad“ (die Schwarze Stadt) ein. | Die Stadt ist landesweit bekannt für ihr einzigartiges Stadtbild, das historisch durch die intensive Verwendung von dunklem Schiefer geprägt wurde. Dies brachte ihr den Beinamen „Crni Grad“ (die Schwarze Stadt) ein. | ||
== Etymologie == | == Etymologie == | ||
Der Name Katran leitet sich vom Wort für Teer ab. Die Gegend war seit dem frühen Mittelalter für die Produktion von Holzteer bekannt. Parallel dazu etablierte sich die Tradition, Hausfassaden und Dächer mit lokal abgebautem, dunkelgrauem bis schwarzem Schiefer aus dem nahen Gebirge zu verkleiden. Die daraus resultierende dunkle Optik der Siedlung verstärkte die Assoziation mit der Farbe Schwarz. | Der Name Katran leitet sich vom Wort für Teer ab. Die Gegend war seit dem frühen Mittelalter für die Produktion von Holzteer bekannt. Parallel dazu etablierte sich die Tradition, Hausfassaden und Dächer mit lokal abgebautem, dunkelgrauem bis schwarzem Schiefer aus dem nahen Gebirge zu verkleiden. Die daraus resultierende dunkle Optik der Siedlung verstärkte die Assoziation mit der Farbe Schwarz. [[Datei:Katran-Altstadt-Vollvertäfelung.jpg|mini|Die Altstadt]] | ||
== Geografie == | == Geografie == | ||
Version vom 24. Juni 2025, 21:59 Uhr
Katran | |
Datei:Katran Wappen.jpg | |
Staat | Kaysteran |
Region | Centar |
Bürgermeister |
Ivo Ivanević seit dem 10. Juni 2022 |
Fläche | 1.120 km² |
Bevölkerung | 144.321 Einwohner |
Bevölkerungsdichte | 128,86 Einwohner je km² |
Katran ist eine Stadt in der Region Zentralkaysteran (Kaysteran). Mit etwa 144.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt an der Wasserstraße Plovni kanal središnjeg Paja und ein wichtiges regionales Zentrum.
Die Stadt ist landesweit bekannt für ihr einzigartiges Stadtbild, das historisch durch die intensive Verwendung von dunklem Schiefer geprägt wurde. Dies brachte ihr den Beinamen „Crni Grad“ (die Schwarze Stadt) ein.
Etymologie
Der Name Katran leitet sich vom Wort für Teer ab. Die Gegend war seit dem frühen Mittelalter für die Produktion von Holzteer bekannt. Parallel dazu etablierte sich die Tradition, Hausfassaden und Dächer mit lokal abgebautem, dunkelgrauem bis schwarzem Schiefer aus dem nahen Gebirge zu verkleiden. Die daraus resultierende dunkle Optik der Siedlung verstärkte die Assoziation mit der Farbe Schwarz.
Geografie
Lage
Katran liegt in Zentralkaysteran, am westlichen Rand der weiten und flachen Pajo-Ebene. Westlich der Stadt erhebt sich ein von Wäldern und Rohstoffvorkommen (insbesondere Schiefer) geprägtes Mittelgebirge. Diese Lage zwischen Ebene und Gebirge begünstigte die Entwicklung der Stadt als Handels- und Verkehrsknotenpunkt.
Gewässer
Die Stadt liegt direkt am Pajsko jezero („Pajo-See“). Es handelt sich hierbei um einen großen, aber flachen Stausee mit einer Durchschnittstiefe von ca. 4,2 Metern, der im Zuge des Baus des Schifffahrtskanals entstand. Er wird durch den aufgestauten Fluss Pajo gespeist und dient als zentrales Wasserreservoir und Regulierungselement für den Kanal. Der See erinnert in seiner Charakteristik an einen Steppensee.
Stadtgliederung
- Stari Grad (Altstadt): Der historische Kern liegt leicht erhöht auf einem Hügel, der einst Schutz vor dem unregulierten Fluss Pajo bot.
- Jezerski Centar (Seeufer-Zentrum): Das nach dem Kanalbau entstandene Zentrum direkt am Ufer des Pajsko jezero. Es ist geprägt von Verwaltungs- und Geschäftsgebäuden aus den 1930er- bis 1970er-Jahren.
- Luka (Hafenviertel): Im Süden der Stadt befindet sich der Binnenhafen Katran Luka, ein wichtiges Logistikzentrum mit Lagerhäusern und Verladeanlagen.
- Novi Grad (Neustadt): Umfasst die weitläufigen Wohngebiete, die vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden sind und sich weiter in die Ebene erstrecken.
Geschichte
Gründung und Frühe Neuzeit
Katran existierte über Jahrhunderte als kleine, relativ unbedeutende Gemeinde. Ihre Wirtschaft basierte auf der Forstwirtschaft, dem Schieferabbau im nahen Gebirge und der Teerproduktion. Die Lage am Fluss Pajo und den damals flachen, sumpfigen Seen verhinderte ein größeres Wachstum.
Das Kanalprojekt und der Aufstieg (1927–1935)
Die Wende in der Stadtgeschichte war der Bau des Plovni kanal središnjeg Paja. Die Regierung des Distrikts Kaya beschloss 1925, eine moderne Wasserstraße zu errichten, um das Landesinnere mit den Seehäfen zu verbinden.
Katran wurde zum logistischen Zentrum dieses riesigen Infrastrukturprojekts. Tausende Arbeiter waren in der Stadt untergebracht. Im Zuge der Bauarbeiten wurde der ursprüngliche „Schwarze See“ durch einen Damm aufgestaut und zum heutigen Pajsko jezero vergrößert. Mit der Eröffnung des Kanals am 1. Mai 1935 fand sich die ehemals kleine Gemeinde plötzlich in einer strategisch zentralen Lage wieder. Der See und der angelegte Hafen Katran Luka machten die Stadt zu einem Hauptumschlagplatz für Waren.
Wachstum
In den späten 1930er Jahren erlebte Katran einen rasanten Bauboom. Neue Wohn- und Verwaltungsgebäude entstanden, oft im Stil der Zeit (z.B. Art déco oder frühe Moderne), aber unter Verwendung des traditionellen Schiefers. Diese Phase prägte den Begriff des „Schwarzen Modernismus“. Das Wachstum wurde durch den Krieg unterbrochen.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte sich das Wachstum fort. Bis in die 1970er Jahre wurde Schiefer weiterhin als prägendes Fassadenelement für öffentliche Bauten und Wohnblöcke verwendet. Danach setzten sich kostengünstigere, internationale Baustile durch. Nach wirtschaftlichen Umstrukturierungen in den 1990er Jahren hat sich Katran von einem reinen Industrie- und Logistikstandort zu einem Dienstleistungszentrum gewandelt.
Bürgerkrieg 2008
Die Gegend um Katran war eine der umkämpftesten Gegenden in 2008 während den Auseinandersetzung zwischen Koretić-Regime und Regierungstruppen. Eine der wichtigsten nationalen Gedenkstätten hierzu befindet sich am Stadtrand Katrans.
Architektur und Stadtbild
Das Besondere an Katran ist die stilistische Kontinuität des Hauptbaumaterials Schiefer über Epochen hinweg.
- Traditionelle Bauten: In der Altstadt Stari Grad finden sich Fachwerkhäuser mit vollen Schieferdächern und oft auch schieferverkleideten Wänden zum Schutz vor Witterung.
- Schwarzer Modernismus (1930er–1970er): Diese prägendste Epoche kombinierte moderne architektonische Formen mit Schieferfassaden. Beispiele sind das Rathaus und das Kulturzentrum am Seeufer, deren geometrische, dunkle Fassaden als Ikonen der Stadtarchitektur gelten. Die Schieferplatten wurden hier oft in Mustern oder als glatte, monolithische Flächen eingesetzt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Warenumschlag im Binnenhafen Katran Luka ist nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Daneben existieren Betriebe der Holzverarbeitung und Baustoffindustrie (insbesondere Schieferverarbeitung). Zunehmend an Bedeutung gewinnt der Tourismus, der sich auf die Themen Wasser (Segeln, Angeln am See), die einzigartige Architektur und Wanderungen im westlichen Mittelgebirge konzentriert.
Katran ist über den Plovni kanal središnjeg Paja an das nationale Wasserstraßennetz angebunden. Der Hafen Katran Luka ist für die Binnenschifffahrt ausgelegt. Die Stadt ist zudem ein Knotenpunkt für mehrere Nationalstraßen und verfügt über einen Bahnhof mit Anbindung an Duranje und Lozka.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Stari Grad: Die historische Altstadt mit dem Teermuseum.
- Uferpromenade (Riva): Die Flaniermeile am Pajsko jezero, gesäumt von den Hauptwerken des "Schwarzen Modernismus".
- Katran Luka: Der aktive Binnenhafen bietet Einblicke in die wirtschaftliche Bedeutung des Kanals.
- Pajsko jezero: Beliebt für Erholung und Wassersport.
- Architektur-Touren: Geführte Rundgänge zu den bedeutendsten Schiefer-Gebäuden der Stadt.