Rudolph Baylor

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Rudolph Baylor
Rudolph Baylor (2004)

Rudolph Justin Baylor (* 8. November 1947 in Narvena, Freistein, Ratelon; † 30. September 2006 ebenda) war ein ratelonischer konservativer und liberaler Politiker, Jurist und Publizist. Er war unter anderem Unionskanzler, Justizminister und Abgeordneter des Unionsparlaments und zählte über Jahrzehnte zu den prägenden Figuren der politischen Rechten Ratelons.

Herkunft und Ausbildung

Rudolph Baylor wurde als ältester von drei Brüdern am 8. November 1947 in Narvena geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Kamahamea University bei Professor Dieter Müller und schloss das Studium als Diplom-Jurist ab. Ein anschließendes Philosophiestudium absolvierte er an der Universität Wegenstein. Erste politische Erfahrungen sammelte er als Mitarbeiter im Büro des konservativen Politikers Peter Reinhard. Nach dessen Tod im Jahr 2003 wandte sich Baylor selbst der Politik zu.

Politische Laufbahn

Baylor trat zunächst den Christlich-Sozialen Demokraten bei und wurde Oberster Unionsanwalt. In diesem Amt galt er als rechtsstaatlich kompromisslos. Nach internen Konflikten mit CSD-Chef Roland Burghammer wechselte er zur RVP und wurde Teil des Schattenkabinetts unter Patrick Prometheus. Als dieser zurücktrat, wurde Baylor Kanzlerkandidat der Bürgerlichen.

Dragan Stanković verkündet Unabhängigkeit Vesterans
Dragan Stanković verkündet Unabhängigkeit Vesterans (2003)

Nach einer schwierigen Regierungsbildung wurde Baylor 2003 im zweiten Wahlgang mit knapper Mehrheit zum Unionskanzler gewählt. Die Regierung wurde von der Vesteranischen Volkspartei (NSV) im Parlament toleriert, nachdem sich zuvor keine tragfähige Koalition mit ihr hatte bilden lassen. Seine Minderheitsregierung bestand aus RVP, CSD und FDU. Sie erreichte einige Reformen, zerbrach jedoch an der Sezession Vesterans von Ratelon und der Vesteranfrage. Unter der Führung von Dragan Stanković erklärte Vesteran am 10. Dezember 2003 seine Unabhängigkeit von der Demokratischen Union Ratelon, nachdem die vesteranische Nationalversammlung den Austritt beschlossen hatte. Baylor verzichtete auf ein militärisches Eingreifen und akzeptierte faktisch den Verlust des Unionslandes, was ihm von politischen Gegnern als Bruch der Verfassung ausgelegt wurde. Diese Entscheidung führte zu offenen Konflikten mit Teilen seiner eigenen Fraktion.

In der Folge wechselte Baylor zur LPR und führte eine liberale Minderheitsregierung, die nur noch von seinem eigenen Mandat getragen wurde. Nach einem konstruktiven Misstrauensvotum wurde er durch Charles Dowan (SPR) abgelöst. Bei den folgenden Wahlen scheiterte die LPR an der Sperrklausel, was Baylor jedoch erfolgreich gerichtlich anfocht. Nach dem LPR-Beitritt zur FDU kandidierte Baylor 2004 erneut, verzichtete aber später auf sein Mandat.

Weitere Tätigkeit

Nach dem Wahlsieg von Kanzler Maximilian von Rohan-Mason wurde Baylor zum Justizminister ernannt. Außerdem gründete er eine Stiftung, die rechtsstaatliche Bildung, Projekte in Narvena und seinen Heimatverein 1. FC Narvena unterstützte. In seiner Amtszeit sorgte Baylor mit polemischen Äußerungen gegen politische Gegner für Kontroversen, genoss aber auch Anerkennung für seine juristische Expertise.

Nach Auseinandersetzungen mit dem Unionsgericht zog sich Baylor frustriert aus der aktiven Politik zurück. In der Folge war er vor allem als Rechtsanwalt und Berater tätig, unter anderem für Unionspräsident Matthias Schmelzer. In seinen letzten Jahren trat er politisch nur noch punktuell in Erscheinung, unter anderem als Verteidiger von Fiete Schulze in einem viel beachteten Strafprozess.

Tod

Am 30. September 2006 erlitt Baylor in den frühen Morgenstunden einen Herzinfarkt. Trotz schneller medizinischer Hilfe kam es auf dem Weg ins Klinikum zu einem zweiten Infarkt, in dessen Folge er verstarb. Er hinterließ seine Ehefrau Tina und zwei erwachsene Kinder.

Rezeption

Baylor war eine der umstrittensten, aber auch profiliertesten Persönlichkeiten der ratelonischen Nachkriegsgeschichte. Während ihn die politische Linke teils als Provokateur und Hardliner kritisierte, galt er über Parteigrenzen hinweg als kenntnisreicher Jurist mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn und rhetorischer Schärfe. Besonders sein Umgang mit der Vesteran-Frage bleibt bis heute Gegenstand politischer und historiographischer Bewertungen.