Aleksandar Mažuranić
Aleksandar Mažuranić | |||
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Geboren | 9. April 1938 in Templic (Vesteran) (87 Jahre alt) | ||
Wohnort | Vinasy (Severanien) | ||
19. Präsident Severaniens
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Vorgänger | Radovan Radenković | ||
Nachfolger | Blagorodna Želeva |
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Aleksandar Mažuranić [alě̞ksaːndar maˈʒuranitɕ] (kyrill.: Александар Мажуранић; * 9. April 1938 in Templic, Vesteran) ist ein severanischer Politiker (Jedinstvo) und ehemaliger Militär. Er war vom 20. November 2022 bis zum 17. November 2023 der 19. Präsident der Sozialistischen Bundesrepublik Severanien.
Zuvor diente Mažuranić als Kommandant der severanischen Streitkräfte und spielte eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung und strategischen Neuausrichtung des Militärs. Sein Bruder Igor (* 1940) war von 2006 bis 2007 der vierte Präsident Severaniens, sein jüngster Bruder Ranko (* 1944) war ebenfalls Mitglied des severanischen Generalstabs.
Während seiner Präsidentschaft verfolgte Mažuranić eine sozialistische Innenpolitik, förderte die staatliche Kontrolle der Wirtschaft und setzte auf eine souveräne Außenpolitik mit Schwerpunkt auf regionaler Kooperation und Sicherheit. Seine Amtszeit war geprägt von innenpolitischen Reformen, einer Eskalation des Konflikts mit der Demokratischen Union Ratelon sowie der Verstärkung der militärischen Verteidigungsbereitschaft Severaniens.
Frühes Leben und Familie
Herkunft und Kindheit
Aleksandar Mažuranić wurde am 9. April 1938 in der Kleinstadt Templic in Vesteran geboren. Er ist das älteste von drei Kindern von Mirko Mažuranić, einem höheren Beamten im vesteranischen Innenministerium, und Biljana Radojičić, einer Lehrerin und engagierten Lokalpolitikerin. Die Familie Mažuranić stammt aus einer traditionsbewussten, bürgerlich geprägten Schicht mit langer Verbindung zum öffentlichen Dienst. Schon früh wurde Aleksandar von seinen Eltern in einem Geist disziplinierter Pflichterfüllung und patriotischer Gesinnung erzogen. Die politische Atmosphäre des Aufbaus der Nachkriegsjahre prägte sein Weltbild ebenso wie die familiäre Nähe zu militärischen und administrativen Kreisen. Seine beiden Brüder Igor (* 1940) und Ranko (* 1944) sollten später ebenfalls einflussreiche Positionen im severanischen Staatswesen einnehmen.
Schulbildung und Militärakademie
Mažuranić besuchte zunächst die Volksschule in Templic und wechselte anschließend auf das humanistische Gymnasium der Stadt, das als Kaderschmiede für künftige Führungskräfte galt. Dort zeigte er besonderes Interesse an Geschichte, Geographie und politischen Theorien. Er war bekannt für seine Disziplin, ruhige Autorität und sein organisatorisches Talent, was ihm früh die Aufmerksamkeit von Lehrern einbrachte. Bereits mit 17 wurde er als möglicher Kandidat für den Offiziersdienst vorgeschlagen.
Im Alter von 18 Jahren trat er in die vesteranischen Streitkräfte ein und begann seine Ausbildung an der renommierten Militärakademie in Vinasy. Die Akademie galt als elitär und wurde stark vom damaligen Generalstab beeinflusst. Mažuranić schloss die Ausbildung im Jahr 1960 als Sechster seines Jahrgangs ab. Er zeigte überdurchschnittliche Leistungen in Taktik, Logistik und politischer Militärtheorie. Auffällig war sein pragmatischer Führungsstil, der Autorität mit Effizienz verband. Am 15. Juli 1960 erhielt er sein Offizierspatent. Unmittelbar nach seiner Ernennung zum Leutnant wurde er als Infanterieoffizier weiterqualifiziert.
Familie und private Lebensführung
Im Jahr 1962 heiratete Aleksandar Mažuranić Marina Krsmanović, die Tochter des angesehenen Generals Časlav Krsmanović, einer Schlüsselfigur in der frühen Militärführung Vesterans. Die Ehe wurde als strategisch bedeutsam wahrgenommen, da sie die Verbindung zweier einflussreicher Familien im Staats- und Militärwesen symbolisierte. Das Paar bekam drei Kinder: die Tochter Jelisaveta (* 1968), den Sohn Nenad (* 1971) und als jüngstes Kind Radmilo (* 1976).
Mažuranić gilt als zurückhaltend im persönlichen Bereich und tritt selten öffentlich mit seiner Familie auf. In seinem Umfeld wird er als pflichtbewusster Familienvater beschrieben, der jedoch den Großteil seiner Energie der Staats- und Militärführung widmete. Bekannte Hobbys oder Freizeitbeschäftigungen sind kaum dokumentiert, abgesehen von seiner Vorliebe für klassische Kriegsgeschichte und strategische Brettspiele. Er besitzt ein Haus in Vinasy, das ihm auch während seiner Präsidentschaft als Hauptwohnsitz diente.
Militärische Laufbahn
Frühe militärische Einsätze (1960–1980)
Nach seinem Abschluss an der Militärakademie in Vinasy wurde Aleksandar Mažuranić im Mai 1961 als Zugführer in einer motorisierten Infanterieeinheit eingesetzt. Neben seiner Funktion als Kommandeur übernahm er bald auch Aufgaben im Bereich Logistik und Personalführung, wo er sich durch Effizienz und strikte Organisation hervortat. 1962 wurde er zum Oberleutnant befördert und kurze Zeit später dem 9. Luftlandebataillon in Vinasy zugeteilt. Dort diente er bis 1965, als er im Rang eines Hauptmanns die Einheit verließ.
Zwischen 1966 und 1980 war Mažuranić in verschiedenen Positionen innerhalb der 2. Infanteriedivision tätig, die in der Hauptstadt stationiert war. Dort übernahm er zunächst Stabsfunktionen, später auch Führungsaufgaben auf Bataillonsebene. Während dieser Phase wurde er auch als Verbindungsoffizier in multilaterale Manöver eingebunden, was sein Verständnis für strategische Zusammenarbeit vertiefte.
Kommandopositionen und Generalstabsausbildung
1985 trat Mažuranić in die Militärakademie des Generalstabes der Streitkräfte Vesterans ein. Das zweijährige Studium umfasste tiefgehende Lehren in operativer Kriegsführung, Sicherheitspolitik, Versorgungslagen im Konfliktfall sowie politisch-ideologischer Schulung. Nach dem erfolgreichen Abschluss im Sommer 1987 wurde Mažuranić im September desselben Jahres zum Kommandeur einer mechanisierten Division in Novo Selo ernannt. Seine Beförderung zum Generalmajor erfolgte 1989. Er war in dieser Funktion für die strategische Sicherung des östlichen Landesteils verantwortlich. Seine ruhige, aber entschlossene Führung galt als prägend für die hohe Gefechtsbereitschaft der Einheit.
Rolle in der vesteranischen Armee
In den 1990er-Jahren stieg Mažuranić zu einem der wichtigsten Vertreter einer reformierten, regional orientierten Militärführung in Vesteran auf. 1992 wurde er zum Generalleutnant befördert. Zwischen 1993 und 1994 war er maßgeblich an der Reorganisation der Armee beteiligt, insbesondere im Hinblick auf die Einführung eines neuen Systems der Einsatzbereitschaft und Truppenrotation.
Ab Anfang 1995 leitete er die Erste Abteilung der Hauptverwaltung beim Verteidigungsministerium, die für operative Führung, Personalplanung und die strategische Lageeinschätzung zuständig war. In dieser Rolle gewann er erheblichen Einfluss auf die sicherheitspolitische Ausrichtung – sowohl militärisch als auch konzeptionell.
Mitwirkung an der Militärdoktrin Severaniens
Mit der Gründung der Sozialistischen Bundesrepublik Severanien im September 2004 trat Mažuranić dem neu konstituierten Generalstab der severanischen Streitkräfte bei. Er war unmittelbar an der Ausarbeitung der ersten Verteidigungsdoktrin Severaniens beteiligt, die sowohl auf Selbstverteidigung als auch auf nationale Souveränität gegenüber äußeren Einflüssen abzielte. Sein Einfluss war besonders in den Bereichen strategische Tiefenverteidigung, Infrastrukturresilienz und Wehrpflichtreform spürbar.
2009 leitete er eine interne Studiengruppe zur möglichen Neustrukturierung der Teilstreitkräfte. Deren Ergebnisse mündeten später in einer umfassenden Heeresreform. 2011 wurde er zum Oberkommandierenden des severanischen Heeres ernannt, eine Funktion, die er bis 2014 innehatte. In dieser Zeit konsolidierte er die Befehlsketten, verbesserte die Ausbildungslage und forcierte die Eigenproduktion militärischer Ausrüstung.
Aufrüstung und strategische Neuausrichtung der Armee
Als langjähriger Vertreter einer sicherheitsorientierten, technologiegestützten Verteidigungsstrategie trieb Mažuranić die massive Aufrüstung der severanischen Streitkräfte entscheidend voran. In enger Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium und staatlichen Industriebetrieben initiierte er Programme zur Beschaffung ballistischer Mittelstrecken- und später Interkontinentalraketen. Unter seiner Führung entstanden die Planungsgrundlagen für ein integriertes Frühwarnsystem sowie ein neues militärisches Kommunikationsnetzwerk.
Insbesondere im Zeitraum 2012–2014 galt er als zentraler Architekt der militärstrategischen Neuausrichtung, die Severanien von einer konventionellen Verteidigungsmacht zu einem potenziellen strategischen Akteur im südlichen Raum Anticas transformieren sollte. Sein Einfluss reichte weit über seine aktive Amtszeit hinaus – viele seiner Planungen wurden auch unter seinen Nachfolgern weiterverfolgt und umgesetzt.
Politische Karriere
Parteieintritt und Aufstieg in der Jedinstvo
Aleksandar Mažuranić trat Mitte der 2000er Jahre in die Jedinstvo ein. Durch seine klaren Überzeugungen und seine organisatorischen Fähigkeiten stieg er schnell in den Reihen der Partei auf. Sein Engagement für soziale Gerechtigkeit und föderale Strukturen festigte seine Position als führender Politiker innerhalb der Partei.
Wahl zum Präsidenten 2022
Nach fast zwei Jahrzehnten in verschiedenen politischen Funktionen wurde Mažuranić am 20. November 2022 erstmals zum Präsidenten der Sozialistischen Bundesrepublik Severanien gewählt. Seine Wahl war das Ergebnis eines erfolgreichen Wahlkampfes, in dem er vor allem mit einer konsequenten Außenpolitik gegenüber den Spannungen mit der Demokratischen Union Ratelon punkten konnte. Er wurde ohne Gegenkandidaten zum 19. Präsidenten der Bundesrepublik gewählt. Damit löste er den bisherigen Amtsinhaber der nationalistischen NAPRED, Radovan Radenković, ab.
Innenpolitische Schwerpunkte
Wirtschafts- und Sozialpolitik
Während seiner Amtszeit legte Mažuranić großen Wert auf die Stärkung des Sozialstaates und die Förderung einer gerechten Wirtschaftsordnung. Er initiierte umfangreiche Programme zur Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit und investierte in Bildung sowie soziale Infrastruktur. Zudem unterstützte er eine sozialistische Wirtschaftspolitik, die auf staatlicher Kontrolle und Umverteilung beruhte.
Staatsreformen
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Innenpolitik war die Reform der föderalen Strukturen Severaniens. Mažuranić strebte eine stärkere Integration der einzelnen Teilrepubliken an, ohne dabei deren Autonomie zu untergraben. Unter seiner Führung wurden Verwaltungsprozesse zentralisiert und die Zusammenarbeit zwischen den regionalen Regierungen intensiviert, um die Effizienz des Staates zu erhöhen.
Medien- und Justizpolitik
Mažuranić förderte eine Reform des Mediensektors mit dem Ziel, staatliche Medieninstitute zu stärken und Desinformation entgegenzuwirken. Gleichzeitig setzte er sich für eine Justizreform ein, die mehr Unabhängigkeit und Transparenz gewährleisten sollte, jedoch von Kritikern als teils autoritär wahrgenommen wurde.
Außenpolitische Ausrichtung
Nach seinem Amtsantritt verfolgte Mažuranić eine außenpolitische Linie, die auf souveräne Multivektorausrichtung setzte. Ziel war es, Severanien von der weitgehenden außenpolitischen Isolierung der Ära Radenković zu lösen und zugleich neue internationale Partnerschaften aufzubauen, ohne sich eindeutig einem Lager zuzuwenden.
Verhältnis zu Nachbarstaaten
Nach Jahren nationalistischer Alleingänge unter der Vorgängerregierung normalisierte Mažuranić die Beziehungen zu mehreren Nachbarstaaten und vollzog die systematische Reintegration Severaniens in die regionale Diplomatie. Ein außenpolitischer Meilenstein war der Beitritt Severaniens zur Intesa Cordiale, einem sicherheits- und wirtschaftspolitischen Bündnis mehrerer Staaten um das Nachbarland Gran Novara und Targa. Mažuranić bezeichnete den Schritt in einer Fernsehansprache als „Rückkehr Severaniens auf die Bühne kollektiver Sicherheit und gleichberechtigter Partnerschaft“ und hob hervor, dass die Intesa weder ein militärisches Blockbündnis noch ein ideologisches Projekt, sondern ein „Garantieinstrument für Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung“ sei.
Im Juli 2023 unterzeichnete Präsident Mažuranić gemeinsam mit der turanischen Förderationspräsidentin den Grundlagenvertrag für den Aufbau diplomatischer Beziehungen und die gegenseitige Anerkennung zwischen der Sozialistischen Bundesrepublik Severanien und der Turanischen Föderation. Die Unterzeichnung erfolgte am 10. Juli 2023 in Vinasy sowie zeitnah in Turan, der Hauptstadt Turaniens. Mažuranić betonte in einer Rede, dass der Vertrag „ein Ausdruck severanischer Souveränität in einer multipolaren Welt“ sei und eine Öffnung jenseits traditioneller Ausrichtung bedeute.
Konflikt mit der Demokratischen Union Ratelon
Die Außenpolitik der Präsidentschaft Aleksandar Mažuranićs war in der zweiten Jahreshälfte 2023 maßgeblich vom rasch eskalierenden Konflikt mit der Demokratischen Union Ratelon geprägt. Auslöser war die innenpolitische Entwicklung in Ratelon, wo im Oktober 2023 ein autoritär geführter Rat für Nationale Rettung das Kriegsrecht ausrief und damit grundlegende demokratische und menschenrechtliche Standards außer Kraft setzte.
Mobilmachung und diplomatische Reaktionen
In einer Fernsehansprache am 17. Oktober 2023 kündigte Mažuranić eine Reihe von Maßnahmen zur Stärkung der Verteidigungsbereitschaft an. In einem offiziellen Befehl wurden die severanischen Streitkräfte angewiesen, Truppen in die Grenzregion zu verlegen. Zu diesem Zweck wurde ein temporärer Militärstützpunkt in der Stadt Papuk eingerichtet und die zivilen Flughäfen Katran und Lozka für militärische Transporte genutzt. Zugleich wurde ein Krisenstab unter Beteiligung benachbarter Staaten einberufen.
Parallel dazu erließ die Bundesregierung umfangreiche Sanktionen gegen die Demokratische Union, darunter Handels- und Finanzembargos, Reiseverbote sowie gezielte Maßnahmen gegen führende Mitglieder des ratelonischen Notstandsregimes. Die Verordnung nannte namentlich Franz Kalkbrenner, Heinrich von Fuxfell sowie mehrere Militärs, deren Vermögen eingefroren und Kontakte unterbunden wurden.
Kriegserklärung am 7. November 2023
Am 7. November 2023 erklärte die Sozialistische Bundesrepublik Severanien offiziell den Kriegszustand mit der Demokratischen Union Ratelon. In der vom Präsidenten unterzeichneten Erklärung wurde die Maßnahme als „unumgängliche Reaktion auf schwerwiegende und fortgesetzte Verletzungen des Völkerrechts und der Menschenrechte“ durch die ratelonische Unionsregierung bezeichnet. Die Kriegserklärung verwies auf die wiederholte Missachtung diplomatischer Appelle sowie auf den „Missbrauch von Zivilisten innerhalb ratelonisch kontrollierter Gebiete“.
Die severanische Führung betonte, dass es sich um eine defensive Maßnahme im Einklang mit den Prinzipien des Selbstschutzes handle, mit dem Ziel, die Sicherheit der Region wiederherzustellen. Zugleich wurde die Erklärung als „Aufruf zur Vernunft“ formuliert, mit der Hoffnung auf künftige Verhandlungen.
Internationale Reaktionen und Eskalationskontrolle
Die Erklärung führte zu einer erneuten Verschärfung der Lage an der Grenze, jedoch kam es in den folgenden Wochen nicht zu einem umfassenden militärischen Schlagabtausch. Beobachter werteten dies als Hinweis auf anhaltende Bemühungen, eine Eskalation in einen großflächigen bewaffneten Konflikt zu vermeiden. Die diplomatischen Kanäle blieben trotz der Kriegserklärung formal offen, was in internationalen Foren als Zeichen für eine mögliche spätere Deeskalation interpretiert wurde.
Ende der dritten Amtszeit und Rückzug aus der Politik
Nach drei Amtszeiten als Präsident kündigte Aleksandar Mažuranić am 12. November 2023 seinen Rückzug aus der aktiven Politik an. In einer emotionalen Abschiedsrede erklärte er, dass er bei den kommenden Wahlen nicht für eine vierte Amtszeit kandidieren werde. Diese Entscheidung begründete er mit dem Wunsch, Platz für neue Führungspersönlichkeiten zu schaffen, die frische Impulse und neue Energie in das Land einbringen könnten.
Mažuranić betonte die Bedeutung eines klugen und engagierten Führungsstils angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen Severaniens. In diesem Kontext sprach er seine volle Unterstützung für die damalige Verteidigungsministerin Blagorodna Želeva aus, die er als ideal geeignete Nachfolgerin lobte. Er hob insbesondere ihre Integrität, ihr Engagement und ihre Fähigkeit hervor, wichtige Maßnahmen zur Stärkung der nationalen Verteidigung erfolgreich umzusetzen. Seinen Abschied schloss Mažuranić mit einem Appell an die Bevölkerung, Želeva bei den bevorstehenden Wahlen ihr Vertrauen zu schenken, um die Errungenschaften Severaniens zu festigen und eine stabile sowie prosperierende Zukunft zu sichern. Er bedankte sich herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen und bezeichnete es als große Ehre, das Amt des Präsidenten ausgeübt zu haben.
Mit seinem Rückzug endete eine prägende Ära in der severanischen Politik, die durch reaktivierte politische Stabilität und den Umgang mit internationalen Krisen – insbesondere dem Konflikt mit der Demokratischen Union Ratelon – gekennzeichnet war.
Politische Positionen und Ideologie
Orthodoxer Sozialismus
Aleksandar Mažuranić vertrat eine konsequente Linie des orthodoxen Sozialismus, der auf klassisch kuraćistischen Prinzipien basierte. Er setzte sich für eine starke Rolle des Staates in Wirtschaft und Gesellschaft ein, insbesondere für Umverteilung, soziale Gerechtigkeit und den Schutz der Arbeiterklasse. Staatliche Kontrolle über Schlüsselindustrien und eine planwirtschaftliche Steuerung galten ihm als zentrale Mittel zur Stärkung der nationalen Souveränität und zum Abbau sozialer Ungleichheiten. Neoliberalen Marktreformen und Liberalisierungen im westlichen Sinne stand er skeptisch gegenüber.
Verhältnis zur Parteiführung
Innerhalb der Jedinstvo galt Mažuranić als loyaler, pragmatischer Funktionär, der jedoch eine konservative, wenig flexible Parteiführung favorisierte. Seine langjährige militärische Erfahrung verschaffte ihm besonderen Einfluss bei sicherheitspolitischen Debatten, den er vor allem zur Stabilisierung der bestehenden Ordnung und zur Verhinderung grundlegender Reformen nutzte. Er zeigte sich kooperativ, um parteiinterne Konflikte zu vermeiden, unterstützte jedoch bevorzugt loyale Nachwuchskräfte wie Blagorodna Želeva, um Kontinuität und Kontrolle zu sichern. Seine Führung war autoritär und hierarchisch geprägt, wobei er ein engmaschiges Netzwerk aus Militär- und Verwaltungsfunktionären aufbaute, um abweichende Meinungen zu unterdrücken.
Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Mažuranićs sicherheitspolitische Agenda basierte auf Abschreckung, strategischer Autonomie und technologischer Modernisierung. Er forcierte die militärische Aufrüstung, insbesondere im Bereich ballistischer Raketensysteme, und verbesserte die militärische Infrastruktur. Dabei strebte er eine enge Zusammenarbeit mit Verbündeten der Intesa Cordiale an, ohne die nationale Souveränität zu gefährden. Für Mažuranić war eine starke Verteidigung integraler Bestandteil der sozialistischen Staatsführung und Grundlage für soziale sowie wirtschaftliche Stabilität.
Einfluss auf den Staatsapparat und Machtstrukturen
Mažuranić prägte den Staatsapparat durch Zentralisierung und Kontrolle, was Kritikern zufolge zu einer bürokratischen Erstarrung führte und Reformvorhaben erschwerte. Sein Einfluss auf Ernennungen erfolgte nach Loyalitätsprinzipien, wodurch neue Herausforderungen wie internationaler Druck und gesellschaftlicher Wandel nur unzureichend adressiert wurden. Innerhalb der Jedinstvo kontrollierte er durch sein autoritäres Führungsverhalten die parteiinternen Machtstrukturen und unterdrückte abweichende Meinungen. Kritiker werfen ihm vor, sich vehement gegen Liberalisierungs- und Modernisierungsversuche gewehrt zu haben.
Kritik und Rezeption
Aleksandar Mažuranić wird in Severanien als eine ambivalente, aber prägende Figur erinnert. Einerseits verkörperte er den konservativen Machtapparat der Jedinstvo in seiner klassischen Ausprägung: zentralistisch, hierarchisch, und ideologisch gefestigt. Andererseits war es gerade seine außenpolitische Aktivität und sicherheitspolitische Klarheit, die Severanien nach Jahren relativer Isolation wieder internationales Gewicht verliehen. Unter seiner Ägide gewann das Land innerhalb der Intesa Cordiale an Einfluss, positionierte sich sicherheitspolitisch eigenständiger und konnte auf regionaler Ebene wieder als ernstzunehmender Akteur auftreten. Innenpolitisch sorgte Mažuranićs starre Haltung jedoch für zunehmende gesellschaftliche Spannungen – insbesondere in den urbanen Zentren, wo seine Politik als Ausdruck einer überkommenen Bürokratie und Reformfeindlichkeit empfunden wurde.
Die Gründung der Partei PROGRES wurde von Beobachtern als Reaktion auf die als wenig reformfreudig wahrgenommene Politik Mažuranićs gewertet. Sie gilt als direkte Reaktion auf die innenpolitische Erstarrung unter Mažuranić. Junge, urbane und reformorientierte Wählerinnen und Wähler, die sich von der Jedinstvo weder repräsentiert noch gehört fühlten, fanden in PROGRES ein politisches Sprachrohr, gerade in Abgrenzung zu Mažuranićs Stil und Politikverständnis.
Außenpolitisch genoss er durchaus Respekt, da er Severanien wieder aktiv in multilaterale Foren einbrachte und eine eigenständige geopolitische Handschrift entwickelte. Seine sicherheitspolitischen Initiativen und der Ausbau strategischer Partnerschaften verliehen dem Land eine neue Position in der globalen Ordnung.
Literatur
- Nela Dobrev: Stabilität durch Kontrolle? Aleksandar Mažuranić und das sozialistische Severanien. Institut za Savremenu Istoriju, Novo Selo 2022.
- Reinhard Hartwig: Zwischen Front und Partei: Militärische Karrieren im Sozialismus. Transimperia Verlag, Lüderitz 2018.
- Miroslav Jovanović: Die Intesa Cordiale – Regionalmacht und Bündnispolitik im 21. Jahrhundert. Politika i Strategija, Vinasy 2023.
- Marina Koleva (Hrsg.): Kritik und Kontinuität: Politische Opposition in Severanien nach 2010. Perspektiva, Duranje 2023.
- Eliska Nandor: Ein starrer Staat: Bürokratie, Loyalität und Macht unter Mažuranić. SocioPol, Aressaraj 2024.
- Andrej Stipević: Ideologie und Wandel: Der Aufstieg von PROGRES im Kontext autoritärer Reformblockade. Forum Nova, Duranje 2025.
- Blagorodna Želeva: Erinnerungen an eine Übergangszeit. Autobiografie. Samizdat Severania, Veligrad 2025.